März 2002 – die Wette steht.
„ . . .wer bist Ende nächsten Jahres ein selbst geschossenes Foto eines weisen Bären bringt, bekommt seinen nächsten Wildnistrip bezahlt.“
Der Anstoß dazu war die Frage eines zwölfjährigen Jungen, der einen Bericht über „Geisterbären“ gelesen hatte, der aber einige Fragen offen lies und somit hoffte er
bei einem unserer Grillfeste auf Antwort.
Neun gestandene Männer, jeder von ihnen mit reichlich Wildnisserfahrung zogen lange Gesichter. Jeder wusste, dass es den „heiligen Bären“ gegeben hatte und jeder
wusste eine Anekdote darüber zu erzählen, doch ob es ihn noch gibt konnte keiner bejahen.
Sicherlich kann sich dieser Junge an seiner damaligen Frage nicht mehr erinnern, er ist verheiratet und hat selbst schon Kinder, aber er hat damals an neun Egos
gekratzt die sich bis heut noch nicht wieder erholt haben.
Keinem ist es bisher gelungen ein Foto des „Geisterbären“ vorzuzeigen. Dabei ist das Gebiet, in dem es noch welche gibt markiert, und Fotos gibt es auch, doch keine
Selbstgeschossenen. Zehn Jahre hat man sich nun bemüht den Beweis zu erbringen, doch heraus kamen nur wunderbare Wildnissabenteuer.
Doch eines haben wir alle daraus gelernt. Es macht keinen Unterschied ob wir ihn gefunden oder fotografiert haben, was zählt sind die vielen kleinen Dinge die wir auf unserer „Jagd“ nach dem Geisterbären gesehen und erlebt haben.
Es klingt viel, wenn man behauptet das es noch 400 – 800 weiße Schwarzbären an der Küste von Britisch Columbia gibt. Doch wer dieses riesige Gebiet von rund 65000
Quadratkilometer betrachtet merkt ganz schnell, dass es nicht so ist.
Die Inseln auf denen die meisten der Geisterbären – offiziell Kermodebär – noch leben gehören zum Great Bear Rainforest, eines der größten noch bestehenden
Küstenregenwäldern in der gemäßigten Zone.
Doch nun hat im August 2011 ein Artikel in der National Geographic für neuen Zündstoff gesorgt. Schon bald soll eine Pipeline durch das Habitat des Geisterbären
gebaut werden.
Obwohl die Regierung von BC kürzlich erst beschloss den Abschuss dieser seltenen Tiere mit bis zu 1Mio. Dollar zu bestrafen, so gestatten sie nun seinen Lebensraum
durch dieses Megaprojekt zu zerstören.
Enbridge ist der größte Pipeline Betreiber weltweit, der mit dem Projekt „Northern Gateway“ eine Pipeline bauen möchte, die Ölsand von Alberta über 1200 km mit einem
geplanten Tiefwasserhafen in Kitimat an der Westküste von Britisch Columbia verbinden soll. Dort soll das Öl auf Supertanker verladen durch die engen und tückischen Fjorde der Hartlay Bay
transportiert werden. Diese riesigen Tanker, die eine Länge von 340m haben, sind schwer zwischen diesen Inseln zu steuern. Angesichts der nautischen Gefahren und der gefährlichen
Wetterbedingungen ist eine Ölpest gleich der Exxon Valdez bei zukünftigem Tankerverkehr fast sicher. Außerdem werden dann Kollisionen mit Walen, die hier ganzjährig oder auf der Durchreise sind
und anderen Meeressäugern erwartet, so wie die Einschleppung Exotische Arten, die mit heimischen Arten in diesen ökologisch sensiblen Gewässern konkurrieren werden. Kurzum, es wird gefährlich für
Grizzly und Küstenwölfe, Lachse, Seelöwen, Robben, Ottern, Adlern und Vielfraße.
Die Gitga'at, die seit Anbeginn der Zeit hier leben, werden zu einer unfreiwilligen Spielfigur in einem großen Wirtschaftspolitischem Spiel, welches sie allein nicht
beeinflussen können. Es werden irreparable Schäden an ihrer Kultur, ihren Resorsen, ihrer Umwelt, ihrem gesamten Leben auftreten. Leider sind die Rechte der „First Nations“ in Britisch Columbia
noch weitgehend ungeklärt, nicht wie damals in Alaska.
Der HEILIGE BÄR braucht unseren Schutz, noch vor der Zerstörung seines Regenwaldes.
Der heilige Bär Moksgm`ol, ist bekannt durch sein weises Fell, welches durch ein besonderes Gen ausgelöst wird. Nur einer von zehn Komode Bären tragen es in sich.
Diese Bären sind weder Albinos noch verwand mit Eisbären.
Nach einer Legende der Tsimshian First Nations, die gleich den Haida ein Seefahrervolk waren, wurde dem weiße Bären einzigartig magische Kräfte zugeschrieben. „Der
Schöpfer Raven flog zu den Schwarzbär- und Braunbärmenschen und verwandelte jeden zehnten in einen weißen Bären. Raven gab ihnen einzigartige Kräfte und lies sie tief tauchen im Ozean um nach
Fischen zu suchen. Er führte sie an auserwählte Orte und gab ihnen den Regenwald als zuhause, wo sie in Frieden und Harmonie leben würden in alle Ewigkeit.“
Mitglieder der verschiedenen Clans behaupten, dass es weniger als 200 weiße Bären sind, die hier in der Küstenregion von Britisch Columbia besonders auf den Inseln
davor noch leben.
Des Geisterbären größte Bedrohung ist der Verlust von Lebensraum durch Straßenbau und Holzernte auf diesem ökologisch sensiblen Gelände, den Verlust von
Winterschlafplätzen und Futterplätze. Dieser Lebensraum wird beeinträchtigt, wenn Flächen aufgeforstet und durch ein oder zwei schnell wachsende kommerzielle Baumarten ersetzt werden, dann
fortlaufend geerntet wird um den Gewinn zu maximieren. Die natürliche Vielfalt bleibt auf der Strecke. Dies führt zu erhöhten Bodenerosion, schädigt und verringert die Lachs-Populationen und
somit eine wichtige Nahrungsquelle für den Geisterbären. Darüber hinaus führen Lachsüberfischungen, welche durch die Gesetzgebung nicht geregelt sind weiter zum Abbau der
Lachsbestände.
Bezogen auf den direkten Verlust von Lebensräumen und die Zerstörung der umliegenden Waldgebiete auf dem angrenzenden Festland durch Abholzung, bedroht ebenfalls das
Überleben der weißen Bären. Schwarzbären suchen dann Zuflucht in Kermodebär Gebiet, das den Wettbewerb um Ressourcen erhöht. Schwarzbären können sich auch mit den Kermodebär kreuzen, was wiederum
das weiße Gen im Genpool und damit das Auftreten von weißen Bären reduziert. Zusätzlich drängt der Grizzly immer mehr in den Kermode Bereich ein, was zusätzlichen Stress bedeutet und ihn sogar
töten kann.
All diese Faktoren, mit der niedrigen Reproduktionsrate des Spirit Bären kombiniert, bedrohen die Existenz des Geister Bären und der Welt letzten großen intakten
gemäßigten Regenwaldes. Die erforderlichen Maßnahmen müssen nun ergriffen werden, um die Zukunft des Spirit Bären zu gewährleisten und sein empfindliches Ökosystem zu geschützt.
Dank der Bemühungen von Umweltorganisationen wie der Spirit Bear Youth Coalition , First Nations und der Öffentlichkeit hat die BC Provinzregierung zunehmend
gehandelt. Nach jüngster Gesetzgebung sind mehr ökologisch sensible Rodungspraktiken jetzt im Great Bear Rainforest durchgesetzt, und zwei Drittel des Spirit Bear Habitats geschützt worden.
Allerdings gibt es zu wenig weiße Bären in so kleinem Gebiet was zweifeln lässt, dass es genug Schutz des Heiligen Bären bietet.
Es ist äußerst sinnvoll die Regierung von British Columbia zu bitten, das restliche Drittel des Spirit Bear Habitat, welches derzeit ungeschützt bleibt zu erhalten.
Die Regierung von BC hat wiederholt versprochen, dass sie die erforderlichen Maßnahmen, um der Erhaltung des weißen Bären fortsetzen möchte.
Schreiben Sie an den Premier von British Columbia, Gordon Campbell um ihn daran zu erinnern, dass er ein Versprechen zu halten hat, das den Lebensraum und
das Überleben des Weißen Bären gewährleistet.
. . . über einen Link auf meinen Linktipps zur Adresse und zum Formular